Stroh als Futtermittel
Stroh ist ein Futtermittel, das nicht jedem als solches geläufig ist, eher als Einstreu, dabei ist es mit gerade mal um die 3,5MJ/kg eine äußerst wertvolle Ergänzung. Gerade bei übergewichtigen Pferden mit einem Body Condition Score ab 6 ist es ratsam, nicht nur auf Heu zu setzen, sondern einen Teil des Heus durch Äste oder eben durch Stroh zu ersetzen.
Beides hat den Vorteil, dass mehr Rohfaser ins Pferd gelangt, die Pferde (meistens) länger mit fressen beschäftigt sind und dass vor allem Energie eingespart wird – und die ist der Knackpunkt für gesundes Abnehmen, denn das geht gänzlich ohne Hungern oder Frust.
Das Wichtigste zum Thema Stroh als Futtermittel
- Gute Qualität ist unerlässlich! Es darf auf keinen Fall muffig, grau, feucht oder staubig sein – auch nicht als Einstreu!
- Die Halmlänge sollte 15cm oder mehr betragen, dann werden die Halme gut gekaut und die Gefahr von Schlundverstopfungen oder Fehlgärungen ist minimal. Das Fressen von Strohhäckseln oder Strohpellets sollte deshalb unbedingt vermieden werden!
- Bis zu 1/3 der Gesamtration kann durch Stroh ersetzt werden, aber Vorsicht: eine uneingeschränkt gute Akzeptanz des Heus ist dabei Voraussetzung, denn wenn das Pferd aus irgendeinem Grund das Heu verweigert, dafür aber anteilig zu viel Stroh frisst, können auch schon deutlich kleinere Mengen zu Verstopfungskoliken führen.
- Stroh wird in der Regel gern gefressen und gut gekaut. Die Speichelbildung dabei ist verdauungsförderlich, womit der Mythos, dass Stroh in die Magenwände piekst, aus der Welt geräumt werden kann.
Mein Fütterungsmanagement
Mein persönlicher Umgang mit Stroh sieht wie folgt aus: Ich habe im Winter 1/3 von Donars Heuration durch Stroh ersetzt und es in einem Wandnetz angeboten, hatte aber dabei das Problem, dass er immer zuerst das Stroh fressen wollte und leichte Verstopfungen dadurch bekommen hat. Ich habe es also weggelassen, dann kamen die zeitgesteuerte Heuraufe und die Weidesaison und aktuell ist es nicht in Donars Ration enthalten. Zum Winter hin werde ich Stroh allerdings wieder dazunehmen, dieses Mal dann aber unter das Heu gemischt und nicht separat. So habe ich alle Vorteile ohne die Gefahr, dass er zuerst und anteilig zu viel Stroh frisst.
Auch solche Überlegungen gehören zum Fütterungsmanagement und können einen großen Unterschied machen. Wann darf ich dich bei der Fütterung deines Pferdes unterstützen? Melde dich gerne unverbindlich über das Kontaktformular bei mir, ich freue mich auf dich!