Jakobs-Kreuzkraut: die wichtigsten Infos zur gelben Giftpflanze
Das Jakobs-Kreuzkraut (JKK) ist eine der gefährlichsten und am weitesten verbreiteten Giftpflanzen für unsere Pferde, für andere Tierarten und auch für uns Menschen! Deshalb ist es wichtig, darüber Bescheid zu wissen, denn die Verbreitung der Pflanze lässt sich nur eindämmen, wenn wir alle mit anpacken.
In diesem Artikel erfährst du kurz und knapp alles, was du zum Jakobs-Kreuzkraut wissen musst: wie du es erkennst, wie sich eine Vergiftung beim Pferd äußert und was du gegen das Jakobs-Kreuzkraut tun kannst.
Über das Jakobs-Kreuzkraut
Das JKK wird ca. 30-120cm hoch, hat leuchtend gelbe Blüten, und die Blätter am Stängel erinnern an Rucola. Weitere Erkennungsmerkmale sind eine lila Färbung des Stängels und die oft exakt 13 Blütenblätter einer Blüte.
Alle Teile der Pflanze sind hochgiftig, die größte Konzentration der leberschädigenden Pyrrolizidinalkaloide steckt jedoch in der Blüte. Da die Giftstoffe auch über die Haut aufgenommen werden, solltest du Hautkontakt unbedingt vermeiden!
Das JKK blüht ab Ende Juni/ Anfang Juli bis September und hat ein sehr hohes Samenaufkommen, was unter Anderem der Grund für die flächendeckende Verbreitung der Pflanze ist.
Verbreitung
Diese findet vor Allem seit 1990 verstärkt statt, insbesondere auf Wiesen, Weiden, an Straßenrändern und Böschungen.
Besonders betroffen sind leider Pferdeweiden und zwar die mit offener Grasnarbe (man kann stellenweise den blanken Boden durch den Bewuchs sehen). Schlechte Weidepflege ist deshalb leider eine der Hauptursachen dafür, dass das JKK dort so gut Fuß fassen kann:
Durch Dauerbeweidung, keine oder mangelhafte Düngung und dadurch Nährstoffarmut im Boden, und durch das Unterlassen von Mulchen und Striegeln der Weideflächen wird der Weg für die fortschreitende Ausbreitung des JKK geebnet. Dabei liegt gerade bei der Pflege der Weiden und beim Geschlossenhalten der Grasnarben durch Nachsaat und Wechselbeweidung der Schlüssel zur nachhaltigen Verdrängung der gelben Giftpflanze!
Aufnahme über das Futter und Symptome einer Vergiftung
In der Regel meiden Pferde das JKK aufgrund seines bitteren Geschmacks, aber gerade im frühen Stadium vor der Blüte ist dieser Geschmack noch nicht ausgeprägt. Die Giftstoffe hingegen aber schon, und gerade bei wenig Futterangebot (Stichwort: abgefressene Weiden) steigt das Verzehrrisiko der Pflanze stark an.
In Heu oder Heulage ist der Gehalt des Giftes noch genauso hoch wie in der Frischmasse und JKK wird von den Pferden nicht mehr erkannt – es darf also unter keinen Umständen im Mähgut landen!
Die Symptome einer JKK Vergiftung beim Pferd sind heftig und reichen von Kolik, Verstopfung oder blutigem Durchfall bis hin zu Gewichtsverlust wegen Futterverweigerung, ziellosem, unkoordiniertem Herumlaufen, Lichtempfindlichkeit und Gelbfärbung der Lidbindehäute.
Schlussendlich folgen Blindheit, Koma und Tod, auch wenn sich eine Vergiftung im Anfangsstadium durch vermeintlich harmlose und vage Symptome wie häufiges Gähnen und nachlassende Kondition zeigen kann. Wie immer gilt hier: das Pferd genau beobachten, sein Umfeld aufmerksam im Blick behalten und auch kleinste Veränderungen in Verhalten und Erscheinung im Alltag wahrnehmen.
Bekämpfung von Jakobs-Kreuzkraut
Es ist also wirklich essentiell gegen die weitere Ausbreitung der Pflanze vorzugehen. Kommt das JKK auf Weideflächen bereits vor, gilt es die Einzelpflanzen auszustechen oder mitsamt der Wurzel auszureißen und sofort in einen Müllbeutel zu stecken, damit das Aussamen verhindert werden kann. Anschließend müssen die Pflanzen aus demselben Grund im Restmüll statt auf dem Kompost entsorgt werden.
Handelt es sich um mehr als nur ein paar vereinzelte Pflanzen, hilft auch häufiges Mähen oder Abschneiden (min. 2x pro Jahr). Auch hier muss das Mähgut unbedingt komplett vernichtet werden.
Die wirksamste und nachhaltigste Maßnahme ist allerdings wie oben bereits beschrieben eine gute Weidepflege: Stickstoffdüngung (hilft auch gegen Ampfer und Disteln), Nachsäen und für eine dichte Grasnarbe sorgen.
Der erste Schritt dahin ist die Erkennung der Pflanze – und das gemeinsame Anpacken am Stall!